Entstehungsgeschichte

© Naturpark Sternberger Seenland
Seeblick

© Naturpark Sternberger Seenland
Blick auf die Kirche Sülten

Vom Eis geformt

Die Landschaft des Naturparks „Sternberger Seenland“ verdankt ihre äußere Gestalt der Wirkung des Eises. Vor ca. 16.000 bis 18.000 Jahren hinterließen die von Norden vorrückenden Eismassen zwei Endmoränenzüge, die der Früh- und der Maximalausdehnung des Pommerschen Eisvorstoßes der Weichselvereisung. Die Eisrandlage des Frühpommerschen Eisvorstoßes ist am Homberg, der mit 96,7 m über NN höchsten Erhebung am Rande des Naturparks, den Kritzower Bergen und den Hügeln bei Jülchendorf deutlich zu erkennen. Zwischen den Endmoränen liegen Becken mit Seen, Sander- und Grundmoränenflächen. Die Seen bildeten sich einerseits aus Toteisblöcken und andererseits aus Schmelzwasserrinnen. Sölle – kleine mit Wasser gefüllte Hohlformen – finden sich überall im Naturpark.

In der heutigen Warmzeit (Holozän), seit ca. 10.200 Jahren, bildeten sich in den Becken und an den See- und Flussrändern Moore.

© Naturpark Sternberger Seenland
Beim Drögen Kraug

Eine Kulturlandschaft entsteht

Spuren einer langen Besiedlung finden sich im Naturpark allerorten, z.B. Großsteingräber, bronzezeitliche Grabhügel sowie germanische Steinkreise. Vor ca. 1.400 Jahren wanderten slawische Stämme in unser Gebiet ein und hinterließen im Naturpark eine Vielzahl an Burgwällen. Die bekannteste Burg ist der Nachbau einer Niederungsburg in Groß Raden. Sie gibt als Museum Einblicke in das frühere Leben und die Landschaft.

Ende des 12.Jahrhunderts begann die Einwanderung deutscher Siedler. Klöster als Siedlungsmotoren dieser Zeit sind das Zisterzienserinnen/ Benediktinerinnenkloster Neukloster (1219), das Antoniterkloster Tempzin (1222), das Benediktinerinnenkloster Rühn (1239) und das Benediktinerkloster Dobbertin (1227). Eindrucksvolle Reste dieser Klosteranlagen sind immer noch zu sehen. Alle Städte und Dörfer des Naturparks finden im 13. und 14.Jahrhundert ihre Ersterwähnung. Nach einer Zeit des Raubbaus an der Landschaft, hinsichtlich des Holzverbrauches durch Glashütten, Kalköfen und Ziegeleien sowie mit der Veränderung der Landwirtschaft, Anfang des 19. Jahrhunderts, begann sich das Bild der Landschaft, der Städte und Dörfer zu ändern. So erfolgte in dieser Zeit die Herausbildung der für Mecklenburg typischen großflächigen Ackerstrukturen. Aufforstungen, vorrangig mit Kiefer, auf landwirtschaftlich schlecht nutzbaren Böden prägen noch heute die Sanderbereiche des Naturparks. Denkmalgeschützte Gutshäuser mit ihren Parks, wie Schloss Kaarz und Basthorst, alte Forsthöfe wie Weiße Krug, und Pfarrhäuser mit ihren Gärten wie in Qualitz, entstanden ebenfalls in dieser Zeit.

© Naturpark Sternberger Seenland
Groß Labenzer See

Wasser überall

Nicht umsonst führt der Naturpark im Namen die Bezeichnung „Seenland“.

Aus der Luft betrachtet sehen die vielen Seen wie blaue Saphire aus, die weit über die grünen Wälder, Acker- und Grünlandflächen verteilt sind. Im Rahmen der Naturparkplanung wurden für die Naturparkregion 225 Seen gezählt, die größer als 1 Hektar sind. Neben dem Schweriner See, dem zweitgrößten des Landes, sind der Neukloster, der Große Wariner, der Lenzen-Upahler und der Sternberger See die bekanntesten. Die meisten unserer Seen sind umsäumt mit breiten Schilfgürteln, in denen der Teichrohrsänger und die Rohrdommel ihr Domizil haben. Neben den vielen Seen bestimmt die Warnow mit der Mildenitz die Landschaft. Das Land ist reich an Durchbruchs- bzw. Erosionstälern, die das Wasser in die Endmoränen und Sander eingegraben hat. Wasserwanderer haben die Warnow bereits seit Jahren für sich entdeckt. Mit dem Kanu kann man die Naturschönheiten in aller Ruhe genießen und ist dabei auch noch aktiv unterwegs. Bei einer Fließgeschwindigkeit von 2 bis 6 km/h ist die Warnow sowohl für Anfänger als auch für Fortgeschrittene interessant. Mit etwas Glück und entsprechender Ruhe kann man vom Boot aus seltene Tiere wie z. B. Biber oder Eisvogel in ihren natürlichen Lebensräumen beobachten ohne sie dabei zu stören.